Lesenswertes über die legendären Lesungen von Christian Bieniek
 
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  Von Vechta bis Wien
Kinderbuchautor Christian Bieniek las und plauderte bei Kultur im Zelt
 
Marc Halupczok  -  Braunschweig Kultur  -  04.09.2003
 
 
 
Am Mittwoch Nachmittag las der Kinderbuchautor Christian Bieniek auf Einladung des Vereins Braunschweiger Jugendbuchwoche bei Kultur im Zelt im Bürgerpark.
Neben einigen Kostproben aus seinen Büchern präsentierte der Autor auch allerlei Anekdoten von seinen Lesereisen.

„Ich werde nie vergessen…“. Dieser verhängnisvolle Satz leitet bei Christian Bieniek eine (meist längere) Geschichte ein, die ihm irgendwo unterwegs passiert ist.
Bei 250 bis 300 Auftritten jährlich kann er da wohl aus dem Vollen schöpfen. So berichtet Bieniek von einer Lesung in Vechta, eine Stadt „aus der man vor lauter Gefängnissen nicht mehr rauskommt. „Und auch noch erzkatholisch.“ Unter den 30 Zuhörern meldet sich jemand, der aus Vechta kommt.

Der Autor nimmt es gelassen, entschuldigt sich spitzbübisch und schwenkt um auf Wien, wo ihm mal was ganz dolles passiert ist. Wieder meldet sich eine Dame im Publikum, diesmal aus Wien. In diesem Moment ist sogar der Autor für ein paar Sekunden sprachlos, bevor er mit der Tätigkeit fortfährt, für die er eigentlich bezahlt wird. Lesen.

Allein die Art, wie Bieniek sein Publikum auf den Arm nimmt und gleichzeitig umschmeichelt, sagt eine Menge über ihn aus. Die Geschichten des ehemaligen Musikers (von Klassik bis Punk) sind witzig, manchmal sogar bissig, aber vor allem die Kinder merken, der Mann macht nur Spaß.
Seit über zehn Jahren (Erstes Buch: Immer cool bleiben) gehört er zu den bekanntesten deutschen Jugendbuchautoren.

„Warum schreibst du ein Buch über meine Klasse?“, will ein Mädchen wissen, die in den Namen der Protagonisten ihre Schulfreunde erkannt haben will. Der 46-Jährige nimmt sich viel Zeit, um ihr zu erklären, dass die Hauptperson in dem Buch Svenja hat’s erwischt ja irgendwie heißen müsse.
Scheinbar trifft er den Ton der Jugend, ohne sich dafür anbiedern zu müssen.
Am Ende der Lesung finden die Kinder seine Geschichten spannend und die Eltern lachen über die feinen Zwischenbemerkungen. Trotz der schlechten Akustik im Zelt, der Autor kommt bei allen an.

Christian Bieniek kam auf Einladung des Vereins Braunschweiger Jugendbuchwoche zu der Lesung im Bürgerpark. Ein kleiner Vorgriff auf die 23. Braunschweiger Jugendbuchwoche, die vom 9. bis 14. November 2003 unter dem Motto „BücherZeitReisen“ stehen wird.
Im November lesen dann unter anderen Autoren wie Achim Bröger oder Klaus Kordon. Diese Kollegen werden sich anstrengen müssen, denn zumindest in punkto Humor ist Christian Bieniek schwer zu übertreffen.