Lesenswertes über Christian Bieniek
 
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Christian Bieniek liest auf dem Campus Westend
 
Antje Keil - UniReport Nr. 4  -  Mai 2003
 
 
 
Gegen Ende eines jeden Sommersemesters finden sich am Institut für Jugendbuchforschung namhafte Kinder- und Jugendbuchautoren ein, um über ihr Leben und ihr Werk zu sprechen.

Zu den bereits aufgetretenen Autoren, u.a. Peter Härtling, Christine Nöstlinger, Paul Maar, Kirsten Boie, Rafik Schami, Gudrun Pausewang, Mirjam Pressler und Friedrich Karl Waechter gesellt sich in diesem Jahr Christian Bieniek, der zurzeit als einer der beliebtesten Autoren für Mädchen und Jungs gleichermaßen gehandelt wird.
Mit Svenja hat’s erwischt stand Bieniek auf der Auswahlliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Kinder und Jugendliche lesen Christian Bienieks Bücher nicht nur freiwillig, sondern auch noch gerne. Und so ist es ganz gut, dass Bieniek jeden Tag seine drei Seiten schreibt und stetig für Nachschub sorgt.

Christian Bieniek wurde 1956 in Dieburg geboren und lebte später in Leverkusen.
Er begann schon als 11-Jähriger für das Schultheater zu schreiben und tat dies offensichtlich mehr aus Leidenschaft für das Schreiben denn aus Liebe zur Schule, die er so rasch wie möglich abschloss. Nach einem Studium am Kölner Konservatorium war er Pianist, Gitarrist, Klavierlehrer und Schriftsteller tätig.
Es folgten erste Veröffentlichungen in Punk-Fanzines und diversen Tageszeitungen. Mitte der 1980er Jahre zog es ihn nach Düsseldorf, wo er sich ganz auf das Schreiben konzentrierte.
Seit 1987 arbeitet er als Fernseh- und Rundfunkautor. Über 40 Hörspiele, zwei Radioserien und TV-Sketche für z. B. Harald Juhnke und Hella von Sinnen entstammen seiner Feder.
Mit der Veröffentlichung des Jugendromans Immer cool bleiben (Arena Verlag) im Jahre 1993 startete Bienieks Karriere als Kinder- und Jugendbuchautor. Inzwischen ist er bei seinen Zielgruppen einer der begehrtesten Lesefutter-Lieferanten.
Auch in Schweden, Dänemark, Belgien, Italien, Spanien, Schweiz und in vielen anderen Ländern liest man Bieniek.

Christian Bieniek scheint mit seinem Stil und seinen Themen den Kids aus der Seele zu sprechen. Um was geht es in seinen Büchern? Um das ’ganz normale Chaos’ im Leben von 6- bis 16-Jährigen. Das Leben ist nun einmal chaotisch - für den Fußballnachwuchs ebenso wie für 14-jährige Mädchen.
Die immer wiederkehrenden Probleme lauten Freundschaft, erste Liebe, streitende Eltern, nervende Geschwister, Übergewicht, Pickel und womöglich auch noch eine Frau als Fußballtrainer. Alles easy, oder was? Fragt sich da nicht nur Christian Bieniek.
Der Autor vermeidet dabei jedoch einen problemorientierten Tunnelblick auf die Kids; vielmehr wünscht er sich bei seinen Lesern „Gelächter, gute Laune und Nachdenklichkeit“ - in der genannten Reihenfolge. Bienieks temporeiche Dialoge, seine Sprach- und Situationskomik zeigen die Pubertät, die von der so genannten anspruchsvollen Jugendliteratur gerne mit Problemen aufgeladen wird, um sie dann als rohes Ei behandeln zu dürfen, in einem anderen Licht. Teenager zu sein ist ein Knochenjob, keine Frage.
Schon allein die ’Erziehungsberechtigten’ tragen ihren Teil dazu bei. Nicht nur Teenager haben es schwer, nein, auch Eltern sind alles andere als perfekt. Und so mischen sich die Macken der Erwachsenen mit den Problemen der entnervten Töchter und Söhne zu amüsanten Geschichten, welche das Komikpotenzial des Alltags voll ausschöpfen.

Doch wie es sich für einen ’ordentlichen’ Autor, der für den Lesenachwuchs schreibt, gehört, will Bieniek nicht einfach nur unterhalten, sondern auch Probleme aufzeigen.
Scheidung, Muttis neuer Lover, das eigene Übergewicht, ein nicht anwesender Vater und die Frage, wie man ordnungsgemäß küsst - die üblichen Probleme halt, die jedoch nie die Oberhand über den Humor gewinnen und schön im Hintergrund bleiben.
Dabei gelingt es Bieniek, sich gleichermaßen in die Problemwelt von Jungs wie Mädchen zu versetzen. Die Pädagogen und Kritiker erstaunt es, die Leserinnen und Leser erfreut es.
Sie haben entschieden: Bieniek kann’s.

Der Freundeskreis des Institutes für Jugendbuchforschung lädt ein, sich am 4. Juli 2003 um 11 Uhr vom Unterhaltungswert des Autors ein Bild zu machen. Bei einem so produktiven und erfahrenen ’Schreiberling’ darf man gespannt sein.