Lesenswertes über die legendären Lesungen von Christian Bieniek
 
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  Christian Bieniek trifft mit seinen Büchern Lebensgefühl der Jugend
Goldener Grund, Niederbrechen  -  21.05.2004
 
 
 
Brechen-Niederbrechen. Keine Frage: Der Kinder- und Jugendbuchautor Christian Bieniek versteht es, seine Zuhörer zu fesseln. Mit seinen Büchern, von denen er inzwischen etwa 80 geschrieben hat, ohnehin. Aber noch prächtiger ist das Vergnügen, wenn er leibhaftig vor oder zwischen seinen Zuhörern sitzt, und mit unnachahmlicher Gestik und Mimik aus seinen Büchern vorliest.
So auch als er auf Einladung der katholischen öffentlichen Bücherei im Pfarrer-Herlth-Haus vier Kapitel aus seinem Buch „Total verzaubert“ vorlas.

Es war nicht die klassische Dichterlesung, während solcher alle mucksmäuschenstill dem Vorleser lauschen. Bieniek macht das ganz anders: Er trägt seine Geschichten fast frei vor, hält ständig Blickkontakt mit den Kindern, streut immer wieder Witze ein, fragt bei den Kindern nach, ob sie schon ähnliche Erlebnisse hatten, oder lockert die Lesestunde mit einer Frage-Runde auf.
Dabei hat er voll die Kinder- und Jugendsprache drauf, die momentan im Trend liegt, und es scheint so, als hätte er beim Verteilen der Eigenschaften Witz, Humor und vor allem Schlagfertigkeit einen doppelten Schöpflöffel voll verlangt und auch bekommen.

Damit und mit seinem Gespür für herrschende Trends, mit Sprach- und Situationskomik und der momentan angesagten Diktion wie „ey, boah ey“ und ähnlichen „Gesprächsauffüllern“ ist er längst zum derzeit angesagtesten und nachgefragtesten Autor bei Zehn- bis 16-Jährigen geworden.
Bei aller humorvoller Handlung und den vielen flapsigen Ausdrücken fehlt aber keinem seiner Bücher der tiefere Sinn, der eigentliche Hintergrund, die Moral von der Geschicht’. Denn Christian Bieniek will nicht nur unterhalten, sondern seinen Lesern mit seinen Büchern auch etwas fürs Leben mitgeben.

Der Inhalt seiner Bücher besteht hauptsächlich aus Erlebnissen in Schule, Verhältnis zu den Eltern oder die erste Liebe.
Seine Bücher haben so beziehungsreiche Titel wie Immer cool bleiben, Knutschen erlaubt oder Der MädchenHasserClub, sein neuester Titel. Bei den Jüngeren ist insbesondere die Buchreihe Karo Karotte der Renner.

Bei seiner Vorstellung in Niederbrechen ging es um das erste „Verknalltsein“ des Titelhelden Florian, der Tag und Nacht an nichts anderes mehr denken kann als an - alle Kinder im Chor - „Vaaanessaaa“.
Er schleicht in der Schule um die Tischtennisplatte, wo sie in der Pause steht, hat es aber wieder nicht geschafft, sie anzuquatschen. Die Erkenntnis: Man kann mit Mädchen nicht so locker reden wie mit Jungen, schon gar nicht, wenn man in sie verknallt ist.
Der Hintergrund von Florians Herumgeschleiche bleibt Klassenkameradin Natalie nicht verborgen, die ihn aufzieht. Er will ihr ins Hinterrad treten, verfehlt, der Schwung des Fehltritts lässt ihn auf der Erde landen - Riesengelächter bei den Kindern. Auch als sich Florian als Zauberer versucht, bleibt kein Auge trocken. Aus Versehen verwandelt er seine Schwester Julia in ein Kaninchen, das auf dem Wohnzimmertisch mit dem Hintern in der Chipstüte sitzt und die Fernsehzeitung „garniert“. Als ihm Kaninchenschwester Julia die Hose verschmutzt, erklärt dies ein Mädchen aus dem Publikum als Liebesbeweis.
Jetzt gibt Bieniek wieder einmal „Feuer frei“ für Fragen zwischendurch.
„Warum bist du Schriftsteller geworden?“ „Ich kann nichts anderes.“ - „Wie heißt das Dorf, wo du wohnst?“ - „Düsseldorf, hat etwa 650000 Einwohner, ist etwas größer als Niederbrechen.“ - „Wie schreibt man ein Buch?“ „Ein Satz nach dem andern.“ - „Wie kommst du zu den Gags?“ „Kommen von selbst, noch nie darüber nachgedacht.“

Nach dem „Schlusskapitel“ verlost Bieniek noch zwei seiner Bücher, die Deborah und Fabienne gewonnen haben.