Lesenswertes... Interviews mit Christian Bieniek
 
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  Interview in Bremen aus Anlass der „10 Bremer Besten“ 2003
 
Francesca Bunkenborg, Lea Kunz und Lina Klein (8v), Bremen  -  November 2003
 
 
 
Am 22. November 2003 waren wir, Francesca, Lea und Lina aus der Klasse 8v, im Rathaus bei der Veranstaltung der „10 Bremer Besten“ und haben den Autor des MHC („MädchenHasserClub“), das zu den zehn beliebtesten neuen Jugendbüchern des Jahres gehört, interviewt.
Wir hatten das Buch vorher im Deutschunterricht gelesen. Es gab genügend Exemplare für die ganze Klasse, weil das Buch auf Anregung des Leseclubs für unsere Schulbücherei angeschafft worden war.

Doch worum geht es überhaupt in dem Buch?
 
   
   
   
Christian Bieniek, Der MädchenHasserClub, Würzburg (Arena), 2003

Die drei Kumpels Robin, Lukas und Fabrizio sind sich einig: Mädchen sind eine der größten Plagen der Menschheit. Darum fackeln sie nicht lange und gründen den MHC - den MädchenHasserClub. Zum Vorsitzenden ernennen sie ihren gemeinsamen Freund Nathan. Doch was sie nicht wissen: Nathan hat ein unglaubliches Geheimnis - er findet Mädchen gut! Und ganz besonders eine… Doch das würde er nie im Leben zugeben.
 
   
   
Alle, sogar die Jungs, haben das Buch gern gelesen, manchmal musste die ganze Klasse lachen - auch der Lehrer.
Erst waren wir richtig aufgeregt, da wir noch nie einen Buchautor interviewt hatten. Aber Christian Bieniek - er ist übrigens Jahrgang 1956 und wohnt mit Frau und Tochter in Düsseldorf - antwortete so offen, freundlich, ausführlich und auch witzig, dass die Aufregung verflog und das Interview richtig Spaß machte.

Hier einige besondere Auszüge aus dem Interview:
 
   
   
   
Woher bekommen Sie Ihre Ideen?

Ja, das frag ich mich auch. Ideen kann man nicht bekommen, die fliegen einem zu und die meisten sind schlecht. Und die guten von den schlechten zu unterscheiden, das ist meine Arbeit.


Für wen schreiben Sie Ihre Bücher? Mehr für Jungs oder mehr für Mädchen?

Ehrlich gesagt, denk ich beim Schreiben überhaupt nicht an den Leser, sondern nur an die Hauptfigur.


Haben Sie auch von anderen Lesern (z. B. durch Leserbriefe) erfahren, dass Mädchen und Jungen zusammen über das Buch gelacht haben?

Ist eigentlich immer so, dass da gelacht wird. Aber es ist eigentlich auch immer eine ernste Geschichte in meinen Büchern drin. Das habt ihr ja auch gemerkt. Es geht auch um eine Buchhandlung (…), die es unheimlich schwer hat zu überleben.


Kriegen Sie viele Leserbriefe? Wenn ja, wer schreibt Ihnen dann?


Ja, ich krieg vor allen Dingen e-mails. Jetzt gibt´s ja kaum noch Briefe, aber ich krieg auch viele Anrufe von Mädchen, die gern mal meine Stimme hören wollen.
Und wehe, da ist meine Tochter dran! Die hasst das wie die Pest, und wenn da jemand anruft: „Hallo, hier ist die Sabrina aus Hannover!“ Und wenn sie dran ist: „Na und?“ „Ja, bin ich da richtig bei dem Autor?“ „Ja!“ „Ja, kann ich den mal haben?“ „Wieso?“ „Ja, ich wollt ihm sagen, dass seine Bücher gut sind.“ „Das weiß der selber.“ „Ja, kann ich denn mal seine Stimme hören?“ „Die klingt ganz normal. Wiederhörn!“


Schreiben Sie aus Erfahrung?

(Bieniek lacht.) Eine sehr gute Frage. Nein, es geht zwar immer auch um Liebe oder so, aber es geht immer auch um etwas anderes. Das wär mir viel zu langweilig, Liebesgeschichten zu schreiben. Hundert Seiten! Wer möchte das lesen: „Ey, ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ „Ey, woll´n wir mal knutschen?“ „Na gut, naja.“ ? Das ist mir echt zu langweilig.
Da ist immer was mit Liebe dabei, aber ihr habt schon gemerkt, es geht auch immer um ´ne andre Geschichte.


Erzählt Ihnen denn Ihre Tochter auch etwas zum Verhältnis Mädchen - Jungen?

Nö, alles, was meine Tochter betrifft, ist völlig tabu! Sie darf nicht in die Bücher rein - sie würde heute darüber lachen, aber in ein paar Jahren würde sie sagen: „Papa, du hast mein Leben ausgebeutet für deine Bücher, ey!“ Das kann ich nicht machen.


Wenn Sie ein Buch schreiben, haben Sie dann schon die ganze Geschichte vor Augen oder schreiben Sie aus dem Bauch heraus?


Nein, ich hab das schon vor Augen (…). Aber das Wichtigste ist, dass ich da Leben schaffe auf den ersten Seiten und dass es den Leser interessiert, wie geht es da weiter mit der Figur. (…)
Ich bin zufrieden, wenn am Ende niemand weiß, wie ich heiße, aber alle diesen Oberschnüffler Oswald kennen (…) oder diesen Nathan. (…) Weil diese Figuren dann so´n eigenes Leben haben.


Das Ende vom „MädchenHasserClub“ war ja schon ziemlich abrupt. Warum haben Sie das Ende so geschrieben?

Einen schönen Gruß an alle, die gern weiterlesen möchten: Im Januar kommt der nächste Band heraus! Und darum ist das Ende so. Ist das nicht raffiniert?


Viel Spaß beim Lesen!